Stefan Schwanbeck, Geschäftsführer der USG United Sportproducts Germany GmbH, Initiator und erster Vorsitzender der European Equestrian Business Association e.V.

Die European Equestrian Business Association hat es sich zum Ziel gesetzt, dem Wirtschaftsfaktor Pferd in Europa eine gemeinsame Stimme zu verleihen. Dabei unterstützt sie die Vernetzung und Zusammenarbeit verschiedener Branchenzweige und tritt für eine zu-kunftsfähige Weiterentwicklung des Sektors ein. Ebenso will sie die Entwicklung von europäischen Qualitätskriterien fördern, die gemeinsam mit verschiedenen Vertretern der jeweiligen Produktsegmente in Arbeitskreisen erarbeitet werden. Ziel ist die Schaffung eines Europäischen Gütesiegels.

Sie werden als Experte für Sicherheitsfragen einen der ersten Arbeitskreise der EEBA unterstützen. In diesem Rahmen wird das Thema Sicherheit erstmals durch die Europäische Brille betrachtet. Was erhoffen Sie sich von dem Arbeitskreis?
Es ist unumstritten, dass der Reitsport ein gewisses Unfallrisiko mit sich bringt und zu einer der gefährlichsten Sportarten überhaupt gehört. Das hat den Einsatz von Sicherheitsprodukten für den Reiter, wie z.B. Helme, Protektoren, Sicherheitsschuhe oder Handschuhe und die Verwendung von Sicherheitssteigbügeln zur Folge. Der britische Verband BETA geht mit diesem Thema sehr vorbildlich um und unterstützt den britischen Handel und die Hersteller erfolgreich. Zusätzlich beraten sie den Verbraucher und bieten ihm Orientierung bei der Auswahl der Produkte. Ich stelle mir hierfür eine europäische Lösung vor. Wir möchten im Arbeitskreis “Sicherheit” gemeinsam Qualitätskriterien für Schutzausrüstung im Reitsport erarbeiten, die dem Verbraucher, erkennbar durch Gü- tesiegel, mehr Sicherheit bieten und gleichzeitig den Herstellern und Verbänden einen Leitfaden zum Umgang mit diesen beratungsintensiven Produkten an die Hand gibt.

Wie sehen die ersten Schritte des Arbeitskreises aus?
Wir sprechen aktuell relevante Firmen in ganz Europa gezielt an und laden sie zur Mitarbeit ein. In Kürze wird es ein zunächst unverbindliches virtuelles Meeting geben, bei dem Zielsetzung und Benefits vorgestellt und Ideen zu dem Thema diskutiert werden sollen. Die Erarbeitung der Kriterien, Prüfprozesse und nachhaltiger Gütesiegel soll dann zeitnah aufgenommen werden.

Wer ist als Mitglied des Arbeitskreises willkommen?
Um Standards mit einem Höchstmaß an Transparenz und bestmöglichem Verbrauchernutzen zu schaffen ist es uns wichtig, ein möglichst breites Spektrum von Herstellern, Großhändlern, Entwicklern, Marketingexperten, Einzelhändlern, Sportverbänden und An-
wendern, die sich direkt und indirekt mit dem Thema „Sicherheit im Pferdesport“ befassen, einzubeziehen.