Im September 2021 wird ein neuer Wirtschaftsverband rund ums Thema Pferd, die European Equestrian Association (EEA), ihre Gründungsversammlung auf dem Gelände der Koelnmesse abhalten. RB sprach mit Initiator und Gründer Stefan Schwanbeck.
Herr Schwanbeck: Es gibt diverse Verbände im Bereich Pferdesport und -business. Warum jetzt die EEA?
Schwanbeck: Seit ca. 2 Jahren studiere ich die internationalen Netzwerke der Pferdebranche. Dabei konnte ich viele gute Strukturen,
aber vor allem den Bedarf an einer Europäischen Organisation erkennen. Der Wirtschaftsfaktor „Pferd“ ist weltweit ein Milliarden
Dreher und hat mit der Tradition, den Marken und den Strukturen seinen Ursprung und sein Zentrum in Europa. Eine vorbildliche Rolle
nimmt in England und darüber hinaus die BETA ein. Seit dem Brexit geht es aber nun darum, dass sich die auf dem Europäischen
Festland ansässigen Hersteller, Händler, Verbände usw. organisieren. Nur eine zusammengefasst hohe Anzahl an Betrieben kann auf
Augenhöhe mit der Politik und den TV Medien arbeiten. Der Wirtschaftsfaktor Pferd steht nicht nur für über 700tsd Arbeitsplätze und 2,5 Mio. ha genutzte Flächen in der EU, sondern setzt auch ca. 100 Milliarden Euro um. Der Economy Indikator ist natürlich von Mitgliedsland zu Mitgliedsland unterschiedlich, aber eben immens wichtig hier in unserer Kultur. Aufgrund der Europäischen Entwicklung vermisse ich eine Forcierung und Vernetzung dieser Industrie in Zusammenarbeit mit Sport- und Zuchtverbänden, die dann auch am Verbraucher die Europäischen Marken und Strukturen in Ihren Qualitäten nahe bringt.
Es gibt eine Fülle von Normen/Richtlinien beim Pferdesport- Equipment. Sie streben eigene EEA-Label an. Was haben künftige EEA-Mitglieder davon?
Schwanbeck: Die BETA hat es im Laufe der Jahre geschafft, eine Marke zu kreieren, die auch außerhalb Englands den Handel und
den Endverbraucher unterstützt und bindet. Arbeitsgruppen der jeweiligen Branchen, wie z.B. Transport, Stall und Weidetechnik, Ausrüstung Pferd, Fachmedien, Futter und Pflege, Reitreisen, Einzelhandel, Hufpflege usw. werden dann die jeweiligen EEA-Kriterien
für ein eigenes Qualitätssiegel erarbeiten. Die Unternehmen erwerben das Siegel und gemeinsam wird es am Endverbraucher beworben. Dieser hat eine hohe Bindung und eine gesicherte erhöhte Qualität.
Wie ist die Kooperation mit dem BSI bzw. den dort organisierten Unternehmen?
Schwanbeck: Wir schließen niemanden aus und freuen uns auf Kooperationen und Mitarbeit, zu der dann in Kürze eingeladen wird. Gerade seit der Pandemie müssen wir höllisch aufpassen, dass uns die Basis und der Nachwuchs nicht wegbricht. Außerdem haben einige Branchen wie Textil oder Reise sowie Veranstalter erheblich gelitten. Und da kann eine Vereinigung erheblich pushen und helfen.
Warum sehen Sie die spoga horse als „home base“ für den neuen Verband?
Schwanbeck: Die spoga horse hat sich mit neuem Team, Ideen und Konzept neu aufgestellt. Und auch ich konnte in einem Workshop
daran mitarbeiten, den Standort Köln und den Termin der spoga horse zu beleben und neu auszurichten. Die spoga horse wird noch internationaler und moderner und öffnet sich, neben der klassischen Ausrüstung, auch für die anderen Branchen wie Stallbau, Reisen, Futter, Transport usw. Also ist dieser Termin der ideale jährliche Treffpunkt des Verbandes. Jahrestagungen, Working groups, Wahlen, Awards usw. können dort parallel stattfinden und sichern allen Ausstellern Besucher.
Wie ist die erste Reaktion bei europäischen Unternehmen, Verbänden?
Schwanbeck: Bisher konnte ich mit möglichen Mitgliedern aus Holland, Italien, Schweden, Tschechien, Dänemark und Polen reden und habe Zusagen erhalten. Es wird nun eine Arbeitsgruppe von 6 Personen geben, einen Juristen, einen Professor der Universität Nürtingen, dem möglichen Kopf der Geschäftsstelle, einen namhafter Chefredakteur sowie Vertreter aus der Industrie, die dann eine Grundlage zur Ansprache an Mitglieder und Verbände sowie die Gründungsphase erarbeiten.
Wohin, an wen können sich interessierte Unternehmen aktuell wenden?
Schwanbeck: Bis auf weiteres bin ich der Ansprechpartner und werde dann nach der Bildung der Geschäftsstelle und der Gründung
im September das Tagesgeschäft abgeben.
Für weitere Informationen:
Stefan Schwanbeck
Email: schwanbeck@usg-reitsport.de
Mobil: +49-151-14206175
Quelle: PferdeSport International